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Heiligenhäuschen in Ruppichteroth nach Instandsetzung feierlich eingesegnet

Seit letztem Jahr hatten sich viele helfende Hände um das Gotteshaus in Ruppichteroth gekümmert.

Das Heiligenhäuschen in Ruppichteroth ist ein weithin sichtbares Schmuckstück, ein vielfach beachtetes und geschätztes Kleinod. Die Kapelle und ihr Umfeld wurden Ende Oktober im Rahmen eines Festaktes nach ausführlichen Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten feierlich von Pfarrer Heinzen gesegnet. Die Sonne lachte von einem strahlend blauen Himmel mit den anwesenden Gläubigen der Kirchengemeinde, Anwohnern und Handwerkern um die Wette. Es passte einfach alles an diesem Sonntagmorgen zusammen: Die informative und bewegende Ansprache der Initiatorin und Organisatorin des Projekts, Anneliese Neuber, die musikalische Gestaltung mit der Trompete von Uli Kramer, die launigen Worte und die Segnungshandlung durch Pfarrer Heinzen und nicht zuletzt die frohe Stimmung der Mitfeiernden.  Viele hatten sich durch Geld-, Sach- und Arbeitsspenden an der Instandsetzung des Heiligenhäuschens beteiligt, so dass trotz der Corona-Krise die Arbeiten seit letztem Jahr zügig in Angriff genommen und abgeschlossen werden konnten. Danksagung wurde an diesem Morgen zu Recht groß geschrieben. Die von Wolfgang Steimel gestiftete neue Tafel am Heiligenhäuschen erzählt kurz und präzise die historischen Hintergründe der Kapelle:

 In den Ruppichterother Kirchbüchern ist überliefert, dass Karl Hemmer in den Jahren 1641 bis 1686 Pfarrer an Sankt Severin war. Ihm wird bescheinigt, dass er ein hervorragender Pfarrer seiner Zeit war, der nicht nur ein neues Pfarrhaus gebaut, sondern auch das Heiligenhäuschen errichtet hat zur Ehre der Schmerzhaften Mutter Gottes. Der Bau wurde sehr lange datiert auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts, so auch zu lesen in den Miszellaneen von Pastor Johann Peter Reidt aus dem Jahre 1885:

„Jenes oberhalb des Kirchdorfes, das vom Pastor Karl Hemmer in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf Pastoratsgrund erbaut wurde und worin bei der feierlichen Gottestracht am hohen Christi Himmelfahrtsfeste das sogenannte II. Evangelium gesungen und der sakramentale Segen erteilt wird.“

Bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 2020 wurde das genaue Baujahr gefunden, es war am Sockel, auf der rechten Seite unten angebracht und wies die Zahl 1668 auf. Diese wurde im Zuge der Restauration farblich hervorgehoben.

Wer nun nach Anbruch der Dunkelheit Ruppichteroth durchquert, erblickt schnell das von Scheinwerfern angestrahlte Heiligenhäuschen, das von oben auf die Gemeinde schaut und Wache hält. Herzliche Einladung, einmal dorthin zu kommen und sich selbst von der Schönheit der Kapelle zu überzeugen!