Heute und in den kommenden Tagen nehmen die katholischen Christen im Erzbistum Köln und weit darüber hinaus Abschied von einem Erzbischof, der über Jahrzehnte hinweg mit großer Kraft und tiefem Glauben als Hirte den Gläubigen in der Kirche gedient hat.

In den letzten drei Jahren, nach seiner Emeritierung als Erzbischof von Köln, konnte man Kardinal Meisner häufig in Köln begegnen, auf dem Weg zum Maternushaus, wo er täglich seine Gebetszeit vor dem Allerheiligsten in der Kapelle abhielt, oder auch rund um den Kölner Dom und in der Kölner Innenstadt.

So auch an einem Samstagnachmittag im Januar 2015, als unsere Kommunionkinder ihre Krippentour nach Köln durchführten und dabei auch die Krippe im Kölner Dom begutachteten. Es war kurz nach 17.00 Uhr, als die Gruppe vor dem Domforum eine kurze Pause einlegte und ein freundlicher Herr sich den Kindern und ihren Begleiterinnen näherte. Es war Kardinal Meisner, der am Nachmittag im Dom den Gläubigen die Beichte abgenommen hatte und nun auf dem Weg nach Hause war. Er kam spontan auf unsere Gruppe zu, plauderte kurz mit den Kindern und freute sich sichtlich über unseren Ausflug. Eine kurze, aber überaus herzliche Begegnung, die im Gedächtnis haften bleibt, nicht nur angesichts des Todes einer prägenden Gestalt der Kirche. R.I.P., Kardinal Meisner!