Marienkapelle in Kuchem

Marienkapelle in Kuchem

In Eitorf-Hombach führt eine Straße durch das Schmelztal über den Nutscheid ins Bröltal. Eine Wegstunde vor Schönenberg grüßt vor dem Ort Kuchem die Kapelle.


,,Da ist jemand mit dem Auto hineingefahren“, so bekommt man in der ganzen Gegend zu hören, wenn nach der Kapelle in Kuchem gefragt wird. Seitdem liegt sie wie tot im Walde an der Straße und wartet auf die Wiederbelebung. Denkmalpflege, Diözese und Gemeinde geben Zuschüsse, weil das hohe Alter und die Tradition einfach verpflichten. Der westliche Teil der Kapelle ist nach 1700 aufgeführt, der Ortsteil dagegen könnte aus dem 13. Jahrhundert stammen.


Im Mauerwerk wurde nach dem Unglück 1970 ein Stein gefunden, der gemäß der Deutung von Fritz Koch die Jahreszahl 1254 enthält. Die wertvolle Holzstatue der Madonna dürfte etwas jüngeren Datums sein. Nach dem dreijährigen Aufbau der Marienkapelle ereilte sie dieses Schicksal im Jahr 2000 erneut. Trotz massiver Schäden wurde die Kapelle ab August 2002 wieder neu aufgebaut. Seit 2004 strahlt die Kapelle wieder im alten Glanz und wird von mehreren massiven Steinen geschützt.


Wie alt Kuchem ist, beweist die Tatsache, dass Paul Stommel Tonscherben aus der fränkischen bis spätmittelalterlichen Zeit am Dorfweiher fand.


Der Pfarrer Heinrich Beer von Ruppichteroth (1698-1722) schreibt über die Kapelle:


,,4tens befindet sich im Kirspel eine Capell zu Kuchem, welche anno 1708 auf mein Anhalten größer ist gebaut worden: und hat auch ein junger Gesell Johannes Pitter Weynant dazu eine Glocke auf sehn Todtbeth geschenkt, so kost 10 rthl., und damit das Zeichen wird gegeben. Es ist bis dato noch wegen Mangel der Benediktion kein meeß darin gelesen worden; alle Jahr am Freitag vor S. Johannis Baptista Tag wird daselbst eine Schenck ausgegeben oder under die armen distribuirt.“

 

Quelle: Gabriel Busch, Kapellenkranz um den Michaelsberg, 113 Kapellen im alten Dekanat Siegburg